Ein Denkmal für Martin Elsässer
Wettbewerb für den öffentlichen Raum mit Realisierung, Frankfurt, 2012 – 2015

Im Mai 2012 wurde durch das Kulturamt der Stadt Frankfurt zu einem Wettbewerb für das Denkmal für Martin Elsässer eingeladen. In der Jury war neben VertreterInnen verschiedener Dezernate der Stadt auch Dr. Konrad Elsässer, Vorsitzender der Martin-Elsässer Stiftung und Großneffe des Frankfurter Stadtbaumeisters.

Im Rahmen des Denkmals sollte die Erinnerung an Martin Elsässer und sein Bauten in Frankfurt aus der Zeit der 20er und 30er Jahre aufrecht gehalten werden. Neben der Großmarkthalle sind zehn weitere Bauten im Stadtbereich Frankfurt dem Baumeister zuzurechnen. Darunter auch das erst im letzten Jahr als Elsässerbau verifizierte Gebäude des Universitäts-Rudervereines am Schaumainkai.

Ort für das Kunstwerk sollte der bis dahin als Parkfläche genutzten Martin Elsässer Platz in Frankfurt sein.Anstoß der baulichen Entwicklung dieser Brachfläche stellte die zu gleicher Zeit begonnen Neugestaltung des Platzes durch die Stadt Frankfurt dar, welche versuchte den Platzes als „Stadtplatz“ durch bauliche und vegetative Fassung neu zu inszenieren.

Prägnant an dem Platzentwurf ist seine künstliche Absenkung der Fläche in Süd-Nord Richtung welche von vertikalen Stützwänden im Übergang zum Niveau der Straße abgeschlossen werden. Hier wurden die Elsässertypischen Mauerwerksarbeiten eingesetzt.

Von den eingereichten Ideen für das Denkmal wurde der Entwurf von Prof. Ariel Auslender und Fabian Luttropp insbesonders deshalb für die Realisierung ausgewählt, weil er einen Dialog des zu errichtenden Denkmals mit der neuen Platzarchitektur her. Das Denkmal besteht aus insgesamt elf Skulpturen, die sich in Nord-Süd auf dem Platz verteilen. Die Standorte ergeben sich aus den kartographisch „markierten“ Orten der Bauwerke von Martin Elsässer im Stadtgebiet und der abstrahierten Linie des Mains. Auf dem Platz entsteht mit den Skulpturen der „Elsässer Plan“.

Alle Elemente beziehen sich auf einander und stehen formal, wie inhaltlich im Dialog mit dem Platzgefüge. Eine geätzte Bronzeplatte im Antrittsbereich der nördlichen Treppe am unteren Niveau des Platzes zeigt ein Porträt des Namensstifters. Eine Weitere, zwischen den Skulpturen, definiert den Standpunkt der(s) Beobachters(in) auf dem Elsässerplan. Diese Bezüge stellt der/die Betrachter(in) nicht direkt her. Aus der Ferne werden die Skulpturen, als aus dem Boden ragende, massiv wirkenden Skulpturen wahrgenommen, die sich im Näherkommen zu detaillierten Einzelstücken entwickeln.

Alle Skulpturen sind aus Bronze gefertigt, mit einem oberen, waagrechten Anschnitt, der dem Grundriss der Gebäude ähnelt und auf denen ein repräsentativer, genordeter Grundriss als Zeichnung in die Bronzen eingeätzt ist. Die Gestalt der Bronzen generiert sich aus den Grundrissfiguren der realisierten Bauten von Martin Elsässer.Der Platz ist Frankfurt, die Skulpturen die Gebäude Martin Elsässers. Der Elsässer Platz mit dem Kunstwerk abstrahiert also einen Teil der Stadt. Die neue Ebene, die der Platz herstellt, steht im Kontrast zur neuen Horizontebene der Skulpturenoberkante, die sich in ihrer Höhe an dem umliegenden historischen Bestand orientiert.Der Platz findet hierdurch eine neue Bedeutung. Er fasst die Bauten Martin Elsässers als Skulpturen und hebt sie aus dem Platz hervor.Nach dreijährigem Prozess der Realisierung des Platzes wurde dieser am 14.07. dieses Jahr mit dem Denkmal feierlich eingeweiht. Im Herbst wird der Platz durch die Pflanzung der ursprünglichen Baumreihen komplettiert.

Mitarbeitende und Verantwortliche:

Verfasser, Entwurf und Realisierung

Prof. Ariel Auslender

Dipl.-Ing. Fabian Luttropp