JOSEPHINE - TROJANISCHES PFERD
Ein Kunstwerk für kranke Kinder

Bespielbares Kunstwerk für Kinder des Clementine Kinderhospitals aus dem modernen Verbundwerkstoff Corian® fertiggestellt.

Am 09. Februar 2009 war es soweit: Das neue Maskottchen „Josephine“, ein Spielpferd gestaltet vom Fachgebiet Plastisches Gestalten des Fachbereich Architektur wurde nach zweijähriger Entwicklungsarbeit dem Clementine Kinderhospital in Frankfurt übergeben.

Auf Wunsch des Freundeskreises des Clemetine Kinderhospitals gestaltete Prof. Ariel Auslender gemeinsam mit Dipl.-Ing. Oliver Hantke für den Neubau des Foyers ein Kunstwerk, das mehr als nur ein Spielgerät birgt. „Josephine“ hat nach der Idee des Trojanischen Pferdes einen dicken Bauch zum Verstecken, lenkt die kleinen PatientInnen farbenfroh von Schmerz und Leid ab, kann erobert und bespielt werden.

Als Forschungsprojekt gestaltete sich „Josephine“ als echte Herausforderung bezüglich Gestaltung, Material und Herstellungstechnik, ein Experiment mit unbekanntem Ausgang. Doch der Prozess war der Weg, und am Ende ein grosser Erfolg.

Auf der Suche nach dem geeigneten Material scheiterten Auslender und Hantke immer wieder an den hohen Hygieneanforderungen des Hospitals, d.h. natürliche Stoffe wie Filz oder Leder kamen auf Grund der Gefahr von Kreuzinfektionen der kranken Kinder nicht in Frage.

Der moderne Verbundwerkstoff Corian® war es dann, der Josephine zum Durchbruch verhalf. Mit seiner ungewöhnlichen Kombination aus ästhetischen und funktionalen Eigenschaften erfüllt Corian® die hohen Ansprüche im medizinischen Bereich über Jahre hinweg: hohe Hygienestandards, wohltuende freundliche Atmosphäre, Haltbarkeit und unkomplizierte Pflege. Das Plattenmaterial veränderte jedoch die ursprünglich organische Gestaltung des Pferdes nachhaltig in eine polygonale Geometrie.

Eine weitere Herausforderung stellte die konkrete Umsetzung des Entwurfs dar, da trotz TÜV-Prüfung vorab die Krankenhausleitung die geplante Rutsche sowie die Gesamthöhe der ersten Planung kritisieren musste – aus Gefahrengründen. Das Pferd ging daraufhin „in die Knie“, die angehängten „Tubes“ bildeten eine neue, gefahrlose Rutschmöglichkeit – „Josephine“ war endgültig geboren.

Doch die Fertigung sollte das Team noch einmal an seine Grenzen bringen. Sämtliche Corian-verarbeitenden Betriebe lehnten eine moderne Fertigung per CNC-Technik aus Erfahrungsmangel ab. Nur Mario Könecke von ENTEDIMENSION Einrichtungen GmbH aus Darmstadt war bereit, das Wagnis der Materialbearbeitung einzugehen. Seine Mitarbeiter arbeiteten wochenlang auf Hochtouren per Hand an den Teilen, bis Josephine endlich zusammengesetzt werden konnte.

Ohne das Engagement aller Beteiligten und die innovative Denkweise des Hospitals gäbe es das moderne, farbenfrohe und einmalige Pferd für die kleinen PatientInnen sicher nicht.

Mitarbeitende und Verantwortliche:

Forschungsprojekt des Fachgebiet Plastisches Gestalten.

Planung und Realisierung: Prof. A. Auslender und Dipl.-Ing. Oliver Hantke

Herstellung: Entedimension.de